1933–36 Studium der Bildhauerei an der Berliner Kunsthochschule bei Ludwig Gies und Hugo Lederer. Nach dem zweiten Weltkrieg Neubeginn in Stuttgart. Dort Begegnung mit Otto Baum. 1958 Bau eines Atelierhauses mit Ausstellungsgarten in Bietigheim. 1982 in Bietigheim-Bissingen gestorben.
Das Thema der plastischen Arbeiten von Fritz Melis waren stets Tiere. Dabei bediente sich der Künstler unterschiedlicher Techniken, was auch seine zahlreichen Arbeiten in Bietigheim-Bissingen dokumentieren. Zu seinem typischen plastischen Stil und vielleicht zu seinen überzeugendsten künstlerischen Lösungen fand Fritz Melis in seinen – meistens in Stahl ausgeführten – aufsteigenden Vogelgruppen der sechziger Jahre. Obwohl ursprünglich aus der großen Berliner Tradition der naturalistischen Tierplastik kommend, vermeidet der Künstler in diesen Arbeiten jede zu enge Naturnähe und alles Erzählerische. Der Abstraktionsgrad dieser Arbeiten, die oft aus einfachen Dreiecksformen aufgebaut sind, ist sehr hoch.
Truthahn und Hennen, 1968, Bronze, Geschäftszentrum im Buch
Während die großen Edelstahl-Plastiken aus den sechziger Jahren – etwa die „Auffliegenden Tauben" bei der Hauptpost, die „Badenden Vögel" am Bad am Viadukt oder die „Auffliegenden Vögel" am Badepark Ellental – stark der Abstraktion verpflichtet sind, macht sich in den Arbeiten der folgenden Jahre im Werk von Fritz Melis eine wieder deutlich realistische Orientierung bemerkbar. Obwohl in der Form auch stark reduziert, sind Arbeiten wie „Truthahn und Hennen" doch näher an den Naturvorbildern. Die Tiere, vor allem der Hahn, erscheinen nun eher individualisiert und mit durchaus eigenem Charakter ausgestattet. In der distanzierten Platzierung von Hahn und Hennen scheint gar eine kleine Geschichte erzählt zu werden. Diese Hinwendung zu größerem Realismus in der Tierdarstellung geht bei Fritz Melis einher mit einer Rückkehr zum klassischen Material: zur Bronze.
Ziegen, 1960, Bronze, im Bürgergarten
Pavian, um 1970, Bronze, Obere Hauptstraße