Otto Herbert Hajek

1927 in Kaltenbach (Böhmen) geboren. 1947–54 Studium an der Kunstakademie Stuttgart. 1959 und 1964 documenta II und III in Kassel. 1972–79 Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes. 1973–77 Platzgestaltung für Adelaide (Australien). 1978 Verleihung des Professorentitels durch das Land Baden-Württemberg. 1980–92 Leiter einer Bildhauerklasse an der Kunstakademie Karlsruhe. 1982 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 2005 in Stuttgart gestorben. Gründung der Otto Herbert Hajek Kunststiftung in Stuttgart.

Mit dem Anspruch „Kunst ist fuür unsere Gesellschaft kein Luxus, sondern eine notwendige Einbringung, um unsere Welt human zu gestalten" formuliert Otto Herbert Hajek den Willen zur künstlerischen Gestaltung des öffentlichen Raumes, um diesen für die Bewohner lebenswerter zu machen. Darüber hinaus markieren seine Skulpturen Treffpunkte für den Dialog miteinander, für die Auseinandersetzung mit der Kunst, den Mitmenschen und sich selbst.

Raumzeichen am Wege (Stadtzeichen) 1981, Edelstahl, Kreuzäcker

Otto Herbert Hajek hat mehrere abstrakte „Stadtzeichen" und „Platzmale" geschaffen, die aus einfachen Formen, wie Rechteck oder Dreieck, zusammengesetzt sind und symbolische Bedeutung tragen. Die Grundform des „Raumzeichens am Wege" scheint das Patriarchen-Hochkreuz mit gespaltenem Fuß aus dem Wappen Bietigheim-Bissingens aufzugreifen und damit einen örtlichen Bezug zur Stadt herzustellen. Die von der Stele abgehenden, pfeilartigen Dreiecke, weisen auf Wege in verschiedene Richtungen, wodurch sich die Menschen des Raumes vergewissern und ihn begreifen können. Dadurch macht Otto Herbert Hajek einen Ort für die Menschen erlebbar, in der Hoffnung Gemeinsamkeit zu stiften und dadurch einen Grundgedanken der Demokratie zu stärken.