Karl-Henning Seemann

Studium der Bildhauerei in Berlin u. a. bei B. Heiliger, Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart (1974 - 1997).

Zusammenlauf von Neckar und Enz, auf dem Europa-Platz

Ausgehend von der Topographie Besigheims, geprägt durch den Weinbau und die Flussverläufe von Neckar und Enz, entstand der Brunnen »Zusammenlauf von Neckar und Enz« als eine überzeugende bildhauerische Allegorie. Ein weiblicher Akt (Enz) und ein männlicher Akt (Neckar) aus Bronze, stehen kopfüber und eng ineinander verschlungen auf einer Säule. Sie symbolisieren den Zusammenlauf von Neckar und Enz bei Besigheim. In der Fernwirkung soll dieses Säulenpaar formal an einen Rebstock erinnern.

Das Wasser fließt aus den Füßen, umspielt die Körper und fällt in das runde betonierte Wasserbecken zurück. Die zentrale Position des Brunnens auf dem Europa-Platz hat Karl-Henning Seemann von Beginn an in seine Konzeption mit einbezogen. So befindet sich die Brunnenanlage in einem räumlichen Zusammenhang zu den Straßenachsen und den Blicklinien in Richtung Enzpartie mit historischer Altstadt, und entgegengesetzt stellt sie die Verbindung zur Weststadt her.

Brieftaubenstarter

Die lebensgroße Skulptur Karl-Henning Seemanns, platziert am Übergang von der Bügelestorstraße in die Hauptstraße, wird von der Figur des »Brieftaubenstarters« dominiert, der drei startende Tauben in der Hand hält. Der »Brieftaubenstarter« (1985/86) trägt mit der plastischen und realistischen Darstellung verschiedener Bewegungsabläufe unverkennbar die künstlerische Handschrift Seemanns. Das lebendige Erscheinungsbild der Skulptur wird darüber hinaus durch das Spannungsverhältnis von raumgreifendem Volumen, markanter Kontur und detaillierter Oberflächendifferenzierung bestimmt.