Daniel Wagenblast

1984 – 90 Studium der Malerei an der Kunstakademie Stuttgart bei Peter Grau und Rudolf Schoofs. 1991 – 94 Atelierstipendium der Kunstakademie Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg. 1994 Mitbegründer der Künstlergruppe „maximal". 1996 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg. Lebt und arbeitet in Stuttgart.

Taxidriver, 2001, Aluminiumguss, bemalt, Bahnhofsplatz

Seit mehreren Reisen 1992/93 in die Vereinigten Staaten tauchen im Werk von Daniel Wagenblast männliche Figuren auf, die kleine gelbe Autos stemmen oder unter dem Arm tragen. Sie gehören zu der Serie „Yellow Cab, N. Y." und beziehen sich damit auf die berühmten gelben Taxis in New York. An der Skulptur ist die Umkehrung der Größenverhältnisse auffällig: Weder der „Taxidriver", geschweige denn ein Fahrgast, würden in dem Wagen Platz finden. Stattdessen trägt die überlebensgroße Figur das Auto wie ein Kind sein Spielzeug unter dem Arm. Der Künstler rekurriert damit nicht nur auf das Auto als „des Mannes liebstes Spielzeug", sondern auch auf die Abhängigkeit des einzelnen Menschen und unserer Gesellschaft von der Welt des Konsums, was die sogenannte Abwrackprämie 2009 eindrücklich bewiesen hat. Seit der Erfindung des Automobils, die das menschliche Leben revolutioniert hat, stellt sich die Frage, ob der Mensch die Maschine oder die Maschine den Menschen beherrscht? Die Geschichte der Mobilität und Beschleunigung untergräbt der „Taxidriver" durch seine enorm ruhige Ausstrahlung und Körperhaltung, so dass Daniel Wagenblast auf ironische und zugleich nostalgische Art dem Auto als Freiheits- und Statussymbol Tribut zollt.